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Merzouga,_Morocco. Wikipedia
AutorenbildEva Schuschitz

Ein Zelt, oder doch ein Boot?!


Am Samstag, den 14.5. fuhren wir um 8:30 in St.Veit/Glan los. Man staune, sogar früher als geplant. Wir nahmen die Route über den Loiblpaß in Richtung Laibach, wo wir sogar richtig abgebogen sind. Mit Sonnenschein waren wir leider nicht gesegnet, obwohl es ja heißt, wenn Engel reisen, scheint die Sonne. In Postojna machten wir die erste Kaffeepause, welche recht ausgiebig ausfiel, denn der Regen lud absolut nicht zum Weiterfahren ein.


Das Wetterradar ließ den Schluss zu, das es ratsam wäre, die Route über Opatja zu nehmen. Bis dorthin hatten wir durchwachsenes Wetter, wurden aber in Opatja für diese Entscheidung mit Sonnenschein und Wärme belohnt. In Medulin wurden wir auch mit Sonnenschein begrüßt. Dort hatten wir ein schönes und preiswetes Appartement gebucht, da unsere Campingreservierung erst ab 15.5. galt. Dort spielte Robert den Chefkoch und verköstigte uns mit einem schmackhaften Nudelgericht. Nur am Rande sei erwähnt, dass es ein Fertiggericht war, denn auf Reisen mit Motorrad hat man keine andere Möglichkeit. Es war der erste Test für Marokko. Am Balkon haben wir dann sehr lang über Gott und die Welt geplaudert, bis der Schlaf sein Recht forderte.


Nach dem Sonntagmorgenkaffee , testweise natürlich Löskaffee aber immerhin Kaffee, fuhren wir gleich zum Campingplatz, wo wir das Zelt in kürzester Zeit aufgebaut haben. Geübt ist eben geübt. Und schon beehrte uns der nächste Regen. Wir nahmen es gelassen und verbrachten die Zeit am Vormittag mit Relaxen, Kaffeetrinken und Quatschen. Gut, dass wir relativ bequeme Faltsessel mithatten. Zu gegebener Zeit startete Robert den Gaskocher und kochte sich das nächste Nudelgericht. Ich genoss mal eine Dose mit Fisch auf asiatische Art. Kleines Gebäck dazu, auch schmackhaft. Da der Regen Schluss machte, konnten wir frischgestärkt einen Spaziergang machen.


Dass es eine Inselumrundung war, fiel mir erst am Ende auf. Gut, so groß war die Insel nun auch wieder nicht. Ja ja, meine Orientierung. Wir ließen den feinen Eis ausklingen. Die Dusch und WC Anlagen waren leider 400m entfernt und mit äußerst ungünstig montierten Duschköpfen ausgestattet. Und das Wasser kam noch dazu nur etappenweise, d.h. drücken, drücken, drücken. Den Schlafsack zu benützen war für mich auch neu und gewöhnungsbedürftig. Egal, gehört einfach zum Zelten. Nach einer relativen ruhigen Nacht, machte sich die Natur bemerkbar. Zu unserem Glück konnten wir in der Zeit von 8-21 Uhr die Toilette an der Reception, welche 200m entfernt war, benützen, was aber auch weit sein kann, wenn die“ Stockzähne schon unter Wasser „sind.


Nach der Morgentoilette wurde gleich der Gaskocher gestartet, um das Wasser für den geliebten Morgenkaffee zu erhitzen. Bei herrlichem Sonnenschein wurde das Bike gestartet und los ging es nach Novigrad. Dort haben wir ein feines Mittagessen genossen, natürlich mit Blick aufs Meer. Zurück ging es über Porec, Rovinj nach Medulin. Unterwegs Begaben wir uns auf eine relativ bequeme Offroadstrecke. Nur ein paar Schlaglöcher, aber dennoch anstrengend. Sowohl für den Fahrer, als auch für den Beifahrer. Der Fahrer muss das Stehend fahren ist klar. Robert meinte plötzlich, ich solle auch aufstehen. Alles klar, aber so einfach ist das auch wieder nicht . Wo und wie hält man sich richtig fest ??? Ich krallte mich an Roberts Jacke fest und nach einer gefühlten Stunde, es waren 15 Minuten, musste ich um eine Pause bitten, da mir übel wurde. Und das, weil ich mich am ganzen Körper extrem verkrampft hatte.


Robert schlug dann vor, mich wieder zu setzen, was dann super geklappt hat. Für Fahrer und Beifahrer besser zu meistern, wie sich erwiesen hat. In Medolin fuhren wir dann eine Offroadstrecke,bei der es dann richtig zur Sache ging. Große Wasserlacken, Schotter, Schlamm, also alles, was Robert Herz begehrte. Ich muss zugeben, ich hatte ebenfalls großen Spaß dabei. Dass ich hinten Roberts Schmutzschild war, lag auf der Hand. Egal, das war es mir allemal wert. Das schmutzige Wasser spritzte mir bis zum Helm, doch auch das konnten wir mit Humor nehmen. Eine brenzlige Situation im Schlamm konnte Robert bravourös meistern. Er sparte aber auch nicht mit Lob für mein perfektes Verhalten dabei am Sozius.


Beim Abendspaziergang haben wir uns dafür mit einem feinen Eis belohnt. Am späteren Abend kündigte sich ein starker Wind an, weshalb wir das Zelt mit zusätzlichen Heringen sicherten. Was ich sehr bewährt hat, denn aus dem Wind ist dann ein Sturm geworden. Mich persönlich hat es nicht am Schlafen gehindert, denn ich hab mich recht sicher gefühlt. Am Dienstagmorgen hat uns der Kaffee gemundet, da alles an seinem Platz stand. Das Wetter war durchwachsen mit Wind und Regen, und da haben wir die Zeit genutzt um uns Gedanken über neue Sketche zu machen. Bei dieser Gelegenheit haben wir schon einen ersten Plan für unsere Marokkoreise erstellt. Da wurde uns wieder bewusst, welches Wahnsinnsabenteuer auf uns zukommt. Ich freue mich riesig darauf. Das Mittagessen war eher eine Jause : Robert aß ein paar Knabbernossiwürstchen mit Brezen, Eva Dosenfisch nach asiatischer Art. Hat uns gemundet.


Der verregnete Nachmittag war mit Unterhaltung über Gott und die Welt, Kaffeekochen und Trinken, Warten auf besseres Wetter sowie einen mövalischen Sprachkurs von Robert gefüllt. Der Gaskocher fand nicht nur zum Kaffeekochen Verwendung, sondern auch als Heizung. Am frühen Abend gingen wir bei Regen, Regenschirm hatten wir leider nicht im Gepäck, in ein Restaurant zum Abendessen. Wieder im Zelt haben wir verzweifelt das Ladekabel für Roberts Navi gesucht. Leider vergeblich. Auch die Ursachenforschung blieb ergebnislos. Das für Robert nervige Meeresrauschen hat es geschafft, ihn kaum schlafen zu lassen.

In der Nacht hat der Regen aufgehört und der Wind hat das Zelt wieder getrocknet. Am

Mittwochmorgen standen wir früh auf, erledigten die Morgentoilette und beeilten uns mit dem Zeltabbau, denn das Wetter war sehr unbeständig. Die Gurte, mit welchen der Zeltsack am Motorrad befestigt wurden, suchten wir ebenfalls vergeblich, denn es stellte sich heraus, dass sie unter dem bereits fertig verpackten Zeltsack waren. Alles wieder auspacken ? Zelt, Schlafsäcke, Matten, Faltstühle ? Nöö !!! Auf den Morgenkaffee haben wir aus zeittechnischen Gründen verzichtet. Den wollten wir uns an einer Tankstelle geben.


Die Heimfahrt war für Robert wegen dem Sturm recht anstrengend. Wir nahmen die Route über Triest – Udine – Tarvis. Wegen dem fehlenden Ladekabel für das Navigerät, musste Robert das Navi am Handy zu Rate ziehen. Doch dasselbe hätte ebenfalls ein Navi gebraucht. So haben wir eben etwas die Gegend erkundet. Vor Rijeka gab es endlich Kaffee, zwar im Stehen, aber hauptsache Kaffee. Der starke Wind hat leider noch nicht nachgelassen. In Monfalcone haben wir uns im Supermarkt eine Jause gekauft, und so ging es bald weiter in Richtung Heimat. Im Raum Udine begleitete uns kurz leichter Regen, und in Tarvis wurde es ziemlich kalt. Von Villach bis Ossiach gab es dann ordentlichen Regen und auch Stau. Der Fahrtwind bis St.Veit hat uns dann wieder getrocknet.


( Anmerkung der Verfasserin : Das Ladekabel für das Navi hat sich auf wundersame und unerklärliche Weise in meinem Toiletttascherl finden lassen.)


Es war ein toller Ausflug mit interessanten Erlebnissen.



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